49. Delta Llooyd 24 Uurs Zeilrace am 23. - 24.08.2013






JAZARA-Motto: Zeitoasen schaffen

Die 21. Teilnahme an der holländischen Traditionsregatta steht an. Beim Delta Lloyd 24 Uurs zeilrace ist die Herausforderung, auf vorgegebenen frei zu wählenden Bahnen innerhalb eines Tages die meisten Meilen zu segeln.

Das Projekt 24 Stunden begann mit der Überführung der JAZARA von Lelystad zum Starthafen. Dazu trafen sich am Mittwoch, 21.08. um 16 Uhr der Skipper Hajo mit Enrico und Guido bei Reinhold in Wulfen.
Von dort begann nach Verabschiedung und Übergabe der Verpflegung durch Moni die Autofahrt nach Lelystad. Traditionell hatte Moni sehr leckere Frikadellen und Schnitzel für die Verpflegung während der bevorstehenden Segelnacht zubereitet. Bei einem Zwischenstopp in Harderwijk wurden die noch benötigten Lebensmittel und Alkohol eingekauft. Abends in Lelystad angekommen, lag es wieder in Reinhold bewährten Händen, die Crew zu verköstigen. Erstmalig wurden an Bord der JAZARA die holländischen Nationalspeisen Hamburger und Frikandel spezial ala Reinhold zubereitet. Die Taktikdiskussion begann, denn morgen soll die Überführung zum Starthafen erfolgen. Aber welcher Hafen?

Der Donnerstag startet mit einem reichhaltigen Frühstück. Reinhold zaubert Krabbenrührei. Bei sonnigem und diesigem Wetter und Wind Süd 2 Bft entscheidet die Crew, JAZARA auf die Westseite des Ijsselmeeres zu überführen. Entspannt legen wir um 11:05 Uhr unter Genua 2, später Spi, Richtung Medemblik ab und genießen die Zeit. Um 14:05 Uhr passieren wir die Krabbersgatsluis Enkhuizen und machen um 14:25 Uhr im Buitenhaven Enkhuizen fest. Die Zeit wird genutzt, um Kibbeling zu essen. Um 15:20 Uhr geht es weiter; um 17:45 Uhr machen wir im Regatta Centre Medemblik fest. Jens und Dieter stoßen am späten Donnerstagabend, geleitet durch die brennende Dreifarbenlaterne, zur entspannten schon anwesenden Crew und werden mit Bier, Käse und Würstchen herzlich empfangen. Auch Sie hatten auf der Autofahrt erste Taktikentwürfe erstellt. Die Crew für das 24 Stunden Rennen ist komplett und sich einig, dass neben dem seglerischen Können eine passende Taktik für das Gelingen wichtig ist.

Der Freitag begann bewährt mit einem ausgiebigen Frühstück. Anschließend wurde durch den wie immer gut vorbereiteten Taktiker Jens, von Hause aus Physiker und Technikfan, an Bord mit Hilfe eines Beamers der Crew die Taktik erläutert. Dabei wurden die aktuellen europäischen und amerikanischen Wettermodelle vorgestellt und diskutiert. Die Windrichtung war ziemlich einheitlich, nur die Windstärke schwankte zwischen 2 bis fast 5 Bft. Dadurch war der ausgewiefte Taktikplan, wie auch schon die Jahre zuvor, ständig im Fluss und wurde mit der Zeit mehrfach geändert.

Über das Ziel war sich die Crew allerdings immer einig: Die magischen 170 sm sollten geknackt werden. Denn es gilt die Physik: Weg ist Geschwindigkeit mal Zeit. Die Zeit steht mit 24 Stunden fest, also ist die Geschwindigkeit die ausschlaggebende Variable. Alles sollte getan werden, um diese möglichst hoch zu gestalten. Die Auswahl der geeigneten Bahnen und zur richtigen Zeit erfolgte durch Jens. So wurde Enkhuizen Nord als Starthafen festgelegt. Wir leichtern und starten um 11:00 Uhr. Im Binnenhafen Enkhuizen machen wir um 13:45 Uhr fest. Wir gehen bei sonnigem Wetter und fast Flaute essen, verholen uns ins Päckchen zu anderen wartenden Regattateilnehmern und genießen die segelfreie Zeit. Das drohende technische Problem - Ausfall der Dreifarbenlaterne, denn hier gab es in der Saison mehrfach technische Schwierigkeiten - sollte noch einmal angegangen werden. Wir hatten die Abende zuvor die Funktionsfähigkeit mehrfach kontrolliert. Die Überprüfung bei hellem Sonnenschein konnte nur im Masttop erfolgen. Also zogen wir Dieter in den Mast, um nachzusehen. Die Lampe brannte und sollte nun bis Samstagmorgen zum Sonnenaufgang durchleuchten. Da die Regatta während der gesamten Nacht stattfindet, wird die Funktion des Topplichts kurz vor Start von der Wettfahrtleitung mittels Fernglas überprüft; ein Ausfall bedeutet automatisch Disqualifikation. Dies traf in diesem Jahr immerhin 5 Teilnehmer.

Wir legen um 18:15 Uhr ab, fahren ins Startgebiet, zeigen unser funktionierendes Topplicht, registrieren uns am Startschiff und starten in der Gruppe ORC 1-4 ohne Spi um 19:15 Uhr. Die Regatta beginnt; es ist nur noch Zeit zum Segeln, Trimmen und kurzen Entspannungsphasen. Der Wind weht frischer als erwartet mit guten 3 Bft. Bereits an der ersten Bahnmarke KG wird der Plan von A nach B und dann doch wieder zu A geändert.
Bei herrlichem Wetter segeln wir der sternenklaren, trockenen Nacht entgegen. Der Vollmond erhellt die Bahnen. An den Bahnmarken kommt es zum Aufeinandertreffen der Teilnehmer und perfekten Manövern. Die Taktik wird den vorherrschenden Windbedingungen und der Bootsgeschwindigkeit durch Jens immer wieder angepasst. Es läuft, die Bahnen passen. Die Crew wechselt die Positionen ohne festen Wachplan, es sind immer genug Hände an Deck. Der Gewichtstrimm des Schiffes ist vor der Regatta optimiert worden, während der Regatta ist noch Potential bei der optimalen Gewichtsverteilung der Crew vorhanden. Nun bewährt sich das für die Crew vorbereitete Fingerfood durch Moni. Zwischendurch kann immer auf Buletten und Schnitzelchen zugegriffen werden.

Nach der nicht kalten Freitagnacht folgt der trockene Samstag. Der Wind hat aufgefrischt; wir segeln konzentriert bei 4 - 5 Bft weiter. Die letzten möglichen Bahnen werden bei vorhergesagtem abflauendem Wind neu diskutiert. Letztendlich geht es vom Abschlußdeich und der Tonne Sport-B nach WV 19 und einem Schlenker über Sport C in Richtung Medemblik. Punktgenau um 19:09 Uhr (nach 19.15 Uhr gibt es Strafmeilen) erreichen wir nach 24 Segelstunden das Ziel vor Medemblik. Taktiker Jens hat Plan X, oder war es Plan Y, erfolgreich umgesetzt und wir haben das uns gesetzte Ziel 170 sm + erreicht. Die Frage war nur, ob die Verbesserung der gesegelten Strecke sich auch in der Platzierung niederschlägt.

Nach dem Anlegerbier, Matjes und Käse wurde der Abend bei gutem Essen im Restaurant MED des Regatta Centres Medemblick verbracht. Vorher reichte Hajo die Verklaring (das Regatta-Logbuch) nach zeitintensivem Fußmarsch bei der Regattaleitung ein. Die ersten Ergebnisse wurden auch ins Regatta Zentrum übertragen und unsere Platzierung stabilisierte sich. Wir haben den Vorjahresplatz verteidigt. Nach einem Oude Jenever wurde der Abend beendet und die Crew verschwand in den Kojen. Die Nacht war kurz, der Skipper musste seine Zeitoase beenden und seiner Familie in den Urlaub nachreisen. Also Frühstück um 08:00 Uhr und Transfer von Hajo zum Bahnhof nach Hoorn.

Die Siegerehrung fand zum 2. Mal in Folge im Regen statt. Im Hof des Kasteel Radboud wurde ein kleines Frühstück gereicht. Während dieser Zeit konnte die Crew ihre Erfahrung und Ideen mit der Crew der Windhexe um Skipper Peter austauschen. Die anschließende feierliche Preisverleihung wurde vom Chantychor Lutine in bewährter Weise umrahmt. AOR i.R. Vice-Skipper Reinhold vertrat den abwesenden Skipper in souveräner Art bei der Entgegennahme unseres Preises für den 4. Platz. Reinhold wird anschließend von einem niederländischen Regattateilnehmer auf unsere Ergebnisse angesprochen, immerhin waren wir in den letzten 3 Jahren immer in den Preisen.

Nach der Preisverleihung wird Jens verabschiedet. Reinhold, Dieter, Enrico und Guido legen um 11:00 Uhr ab. Die Überführung bei freundlichem Segelwetter zurück nach Lelystad schließt das sehr schöne lange Segelwochenende ab. Das Projekt Zeitoase und Regattateilnahme 24 Uurs sind erfolgreich beendet

Guido

Ausblick
2014 ist das Delta Lloyd 24 Uurs Zeilrace im 50. Jubiläumsjahr. Wie ist die Taktik? Wo werden wir starten? Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit…

Die Grafik zeigt unseren Kurs.

Die Ergebnislisten können hier aufgerufen werden.


Bildauswahl:

24 Uurs Zeilrace 2013

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